Philipp Lamby und Franz Johnen Sieger beim ASVb A- und B-Turnier

Die ASVb-EM und das ASVb-B-Turnier sind beendet. Wie ja bereits berichtet, waren die Teilnehmerzahlen leider etwas enttäuschend, aber das hielt die Teilnehmer des B-Turniers nicht davon ab, spannendes Schach und einen Turnierverlauf mit überraschenden Wendungen zu produzieren. Zu Beginn sah alles so aus, als ob Kevin Deider, der ja schon beim Neujahrsopen in hervorragender Form war, das Turnier dominieren könnte. Er zog mit 4/4 direkt davon und ließ dabei die Verfolger, die sich auch noch gegenseitig die Punkte abnahmen, um nicht weniger als 1,5 Punkte zurück. Vielleicht wog ihn das zu sehr in Sicherheit, denn in der 5.Runde lehnte er ein berechtigtes Remisangebot ab, überzog und verlor schließlich ein Endspiel mit Mehrqualität gegen Franz Johnen. Auf einmal saß ihm die ganze Meute nur noch mit einem halben Punkt Rückstand im Nacken. Überhaupt hatte ich, auch im A-Turnier, den Eindruck, daß Kevin Endspiele nicht besonders mag und dementsprechend nicht mit voller Konzentration behandelt: Auch in der 6.Runde übersah er in einem Turmendspiel gegen Leonhard Jünger, in dem er durchaus nicht schlechter stand, eine Mattdrohung und gab damit die Führung ab. Diese wurde von Franz und Leo übernommen, die nun einen halben Punkt mehr hatten als Kevin, der punktgleich mit Erwin Sanen den 3.Platz teilte. In der letzten Runde gewann dann Kevin schnell gegen Wolfgang Römhild und mußte danach auf die Ergebnisse der Partien Jünger - Sanen und Johnen - Yanes warten. In der letzten Runde wurde aber nicht nur an den vorderen Brettern, sondern durch die Bank noch mal alles gegeben. Als ich um zehn Uhr abends für das Finale ins Spiellokal kam, waren noch alle Spieler anwesend und noch 5 Partien im Gange. Leos Position war allerdings schon nicht mehr leicht zu spielen, und er konnte dann auch keinen Weg finden, die schwarze Initiative einzudämmen, wodurch Erwin mit Kevin an der Tabellenspitze gleichzog. Am Nebenbrett hatte der 2.Vorsitzende des ASVb ein Endspiel mit Mehrbauern erreicht. Im Laufe der nächsten Stunde wechselte die Beurteilung wahrscheinlich mehrfach zwischen "technisch gewonnen" und "doch noch remis". Letztendes gab wohl die Bedenkzeit den Ausschlag, denn Adrian kam in Zeitnot und verrechnete sich beim Übergang vom Bauernendspiel in ein Damenendspiel, wodurch er seine neue Dame sofort durch ein Diagonalschach verlor. Damit war auch ein Stichkampf vermieden, denn Franz Johnen hatte das Turnier als alleiniger Sieger mit 5,5 Punkten gewonnen. Aus der Außenseiterposition gestartet, nach DWZ nur Nummer 9 der Setzliste, hat er die unverhoffte Gelegenheit, die sich ihm nach seinem Favoritensturz in der 4.Runde bot, mit beiden Händen ergriffen und ist damit verdienter Sieger des B-Tuniers 2016/17. Herzlichen Glückwunsch! Der Bericht über das A-Turnier fällt kürzer aus. Mit nur sieben Teilnehmern und drei Partien pro Runde stellte sich keine motivierende Turnieratmosphäre ein. Bezeichnenderweise war die letzte Runde schon nach knapp zwei Stunden beendet und die Spieler rechtzeitig zu Hause, um sich noch die zweite Halbzeit von Schalke gegen Gladbach im Fernsehen ansehen zu können. Der Turnierleiter und Berichterstatter gewann das Turnier mit 5,5 aus 6. Da er aber wegen Terminübersschneidung nicht an der SVM-Einzelmeisterschaft teilnehmen sondern zur Deutschen Pokal-Einzelmeisterschaft nach Wiesbaden fahren wird, gehen die drei Qualifikationsplätze an das Trio, das sich mit 3,5 Punkten den 2.-4. Platz teilte: Detlef Roefe, Gerhart Bieberle und Dr. Peter Voleske.